Bote Kolumne: Politik des Zuhörens

Bote Kolumne: Politik des Zuhörens

Bote Kolumne: Politik des Zuhörens 896 462 Samuel Lütolf

Es gibt das bekannte Klischee des Politikers: Er redet viel, sagt aber wenig. In der Bevölkerung herrscht auch oft die Meinung vor, Politiker würde sich mehr um sich selbst als um das Gemeinwohl kümmern. Sie versprechen viel, setzen jedoch wenig um. Diese Vorurteile halten sich hartnäckig – und sehr wahrscheinlich treffen die Vorurteile auf manche Politiker tatsächlich auch zu.

Doch was sollten Politiker tun, um diese Vorurteile nicht weiter zu bedienen? Für mich persönlich ist Zuhören einer der zentralen Schlüssel. Das bedeutet nicht nur, hin und wieder ein offenes Ohr zu haben, sondern wirklich aufmerksam zu sein, um die Sorgen und Wünsche der Menschen wahrzunehmen und zu verstehen. Das erfordert Geduld, Offenheit und die Bereitschaft, auch Kritik anzunehmen. Gerade in solchen Momenten zeigt sich der wahre Wert des Dialogs.

Natürlich reicht Zuhören allein nicht aus, je nach dem müssen Taten folgen. Aber wer nicht zuhört, kann nicht verstehen, was wirklich gebraucht wird. Und nur wer versteht, kann echte Veränderungen bewirken. Es geht darum, eine Brücke zu schlagen – als Schnittstellen zwischen den Bedürfnissen der Bürger und den politischen Entscheidungsgremien.

Für mich ist der Kontakt zu den Menschen das Herzstück der politischen Arbeit. Der Austausch, die Diskussionen und die vielseitigen Rückmeldungen geben mir immer wieder neuen Antrieb. Die Aufgabe der Amtsträger sehe ich darin zu verstehen, zu vermitteln und berechtigte Anliegen in konkrete Massnahmen umzusetzen. Politik darf kein Selbstzweck sein, sondern muss dem Gemeinwohl dienen. Ehrliche Politik beginnt nach meiner Auffassung genau deshalb damit, den Menschen aufmerksam zuzuhören. Nur so können Massnahmen eingeleitet werden, die wirklich etwas bewirken.

Samuel Lütolf,
Küssnacht am Rigi