Dieser Artikel ist am 5. Februar im Freien Schweizer erschienen
Seit Montag findet auf den Sekundarstufen I und II der Turnunterricht nicht mehr in gewohnter Form statt. Das Schwyzer Bildungsdepartement hatte das entsprechende Schutzkonzept letzte Woche aus präventiven Gründen verschärft. Gemäss seiner Mitteilung erfolgt der Sportunterricht bis Monatsende «mittels alternativer Formen» wie etwa Yoga oder Geschicklichkeitsübungen, «für welche die Benutzung von Garderoben nicht erforderlich ist».
«Diese Auflagen sind absolut unverständlich und unsinnig», wettert die, vom Küssnachter SVP-Kantonsrat Samuel Lütolf präsidierte, Junge SVP Kanton Schwyz in einer Mitteilung. Die JSVP betont, Schüler bräuchten Abwechslung und «der Sportunterricht wäre doch wichtig als Beitrag für einen ausgeglichenen Schulalltag, gerade in dieser Zeit», zumal die körperliche Betätigung das Immunsystem stärke. Der vom Bildungsdepartement vorgeschlage- ne Alternativunterricht ersetze den Turn- und Sportunterricht «auf kei- nen Fall». Ausserdem gehörten die Volksschüler «schlicht nicht zu den gefährdeten Personengruppen».
JSVP fordert sofortige Rücknahme
Stossend findet die Jungpartei, dass Aktivitäten ausserhalb des Schulareals auf allen Stufen explizit verboten wurden. «Wir sind für Prävention, solange sie wirksam und nachvollziehbar ist», sagt JSVP-Präsident Samuel Lütolf auf Nachfrage des ‹FS›. «Ein pauschales Verbot, dass Klassen sich nicht mehr ausserhalb des Schulgeländes aufhalten dürfen, hat offensichtlich nichts mit Prävention zu tun.»
Wie die JSVP schreibt, habe das Bildungsdepartement die Schulen vorab nicht konsultiert. Eigene Nachforschungen hätten besorgniserregende Rückmeldungen zutage gefördert. «Das Bildungsdepartement verkennt die Situation, geht viel zu engstirnig vor und vergisst dabei die Kinder und Jugendlichen komplett», so die JSVP. Der Küssnachter Rektor Marc Dahinden beispielsweise hatte im letzten ‹FS› zwar Verständnis für die neuerlichen Einschränkungen geäussert, jedoch gleichzeitig moniert, zumindest Ausflüge in den Wald müssten doch eigentlich noch möglich sein. Die Junge SVP fordert nun das Bildungsdepartement auf, das Schutzkonzept für Volksschulen «per sofort anzupassen» und die Beschränkungen aufzuheben. Generelle Einschränkungen müssten sich «an einem absoluten Minimum orientieren», sprich an den Minimalvorgaben des Bundes, wie JSVP- Präsident Lütolf erklärt.