Am 22. Oktober finden die Eidgenössischen Wahlen statt. Die Bevölkerung wird die Möglichkeit haben, ihre Vertretung im National- und Ständerat für die nächsten vier Jahre zu wählen. Leider wird wiederum nur etwa die Hälfte der Stimmberechtigten überhaupt an der Wahl teilnehmen, bei den letzten Wahlen 2019 waren es im Kanton Schwyz gerade mal 48,6 Prozent. Die Gründe, weshalb praktisch die Hälfte der Bevölkerung der Wahl fern bleibt, mögen sehr unterschiedlich sein. Die Folgen sind aber wohl den meisten Stimmabstinenzlern nicht richtig bewusst.
Die Schweiz – von der alten Eidgenossenschaft über die Gründung des modernen Bundesstaates bis zum heutigen Tag – ist ein entschieden bürgerlich geprägtes Land. Hier haben die politischen Rezepte der Bürgerlichen, allen voran die freie Marktwirtschaft, das Privateigentum, der Rechtsstaat, die Demokratie oder das Selbstbestimmungsrecht der Bürger die Grundlage geschaffen für den heutigen Wohlstand. In vielerlei Hinsicht gilt die Schweiz als unheimlich erfolgreich, und genau deshalb ist die Politik in der Schweiz ausserordentlich wichtig. Weil wir sehr viel zu verlieren haben.
Nach und nach drohen wir uns von den erfolgreichen bürgerlichen Rezepten zu verabschieden und setzen damit auch immer mehr unseren Wohlstand aufs Spiel. Wir überlasten mit einer enormen Zuwanderung unsere Infrastrukturen und schieben immer mehr Verantwortung an den Staat ab. Das alles nicht, weil die Schweiz weniger bürgerlich geworden wäre, sondern weil ein Teil der bürgerlichen Schweiz sich gar nicht oder nur noch sporadisch motivieren lässt abstimmen und wählen zu gehen. Hat uns der Wohlstand bereits zu träge gemacht?
Wahrscheinlich lässt sich diese Frage heute noch nicht abschliessend beantworten. Auf jeden Fall wünsche ich mir aber am 22. Oktober eine Stimmbeteiligung von über 50 Prozent. Wir haben alle Mittel um es zu richten, ich bitte Sie, gehen Sie wählen. Holen wir uns die bürgerliche Schweiz zurück. Jede Stimme zählt!
Der Beitrag ist am 27. Juli als Kolumne im «Bote der Urschweiz» erschienen.