Die Sommersession 2021 stand im Zeichen der Neuwahlen des neuen Kantonsratspräsidenten Thomas Hänggi sowie der Teilrevision des Energiegesetztes. Alles weitere lesen Sie in meinem Sessionsbericht über die Sommersession vom 23./24. Juni 2021.
Vielen Dank für das Interesse und freundliche Grüsse
Sämi Lütolf
Positiv ???? ☀️ ????????
Wahl des Kantonsratspräsidenten für ein Jahr
Zu Beginn der Session wurde der bisherige Vizepräsident Thomas Hänggi mit 94 zu 0 Stimmen zum neuen Kantonsratspräsidenten für ein Jahr gewählt. Thomas Hänggi kommt aus Schindellegi und sitzt für die SVP im Kantonsrat.
Gesetz über Inkassohilfe und Bevorschussung von Unterhaltsbeiträgen
Der Bundesrat hat eine Inkassohilfeverordnung per 1. Januar 2022 in Kraft gesetzt. Mit der InkHV werden die Rahmenbedingungen für die Inkassohilfe geregelt. Das kantonale Recht hat nun eine oder mehrere Fachstellen für den Bereich der Inkassohilfe und Bevorschussung zu regeln. Aus diesem Grund soll das IhG revidiert werden. Ein strittiger Punkt betrifft den Minderheitsantrag der Kommission der verlangt, das die Kosten der Ausgleichskasse Schwyz vom Kanton und nicht wie vorgesehen von den Gemeinden getragen werden müssen. Die Regierung und auch die SVP-Fraktion hat diesen Antrag abgelehnt, die Zuständigkeit für die Inkassohilfe liegt nämlich bei den Gemeinden, deshalb soll auch die Finanzierung der Fachstelle bei der Ausgleichskasse durch die Gemeinden erfolgen. Der Kantonsrat ist der Argumentation gefolgt und hat den Minderheitsantrag abgelehnt.
Einzelinitiative EI 1/20: Bei Einbürgerungen die Mindestaufenthaltsdauer auf zwei Jahre festlegen
Die Einzelinitiative aus SP-Kreisen wollte die Einbürgerung von Ausländern erleichtern. Vor allem wurde argumentiert, dass die Einbürgerung für die Integration wichtig sei. Dies ist aus meiner Sicht totaler Humbug. Die Einbürgerung erfolgt zum Ende einer erfolgreichen Integration. Dementsprechend wurde die Erheblicherklärung der Einzelinitiative mit 58 zu 32 Stimmen deutlich abgelehnt was mich gefreut hat.
Kantonales Energiegesetz (RRB Nr. 839/2020 und RRB 313/2021)
Als Mitglied der Kommission für Raumplanung, Umwelt, Verkehr und Energie (RUVEKO) habe ich bereits bei der Kommissionsberatung aktiv mitgearbeitet. Dementsprechend war die Beratung der Teilrevision auch für mich von hoher Bedeutung. Die Teilrevision des Energiegesetzes geschieht auf Basis der Bundesgesetzgebung welche den Kantonen vorgibt gewisse Bestimmungen im Gebäudebereich zu erlassen. Unser Anliegen war es, dem mit Verbot und Sanktionen getränkten Gesetz die Zähne zu ziehen um eine möglichst schlanke Fassung des Gesetzes zu verabschieden. Deshalb wollten wir auch mit den anderen bürgerlichen Parteien zusammenarbeiten um die Mehrheiten auf der bürgerlichen Seite zu vereinen. Diesen Kurs habe ich sowohl in der vorberatenden Kommission aber auch in der Kantonsrats-Debatte konsequent vertreten.
Mein Eintretens-Votum für die SVP-Fraktion:
Im Wissen darum, dass die Vorlage, sollte sie auch abgelehnt werden, in der einen oder anderen Form sowieso wieder auf den Tisch kommt, haben wir uns nicht fundamental gegen die Revision ausgesprochen. Das Problem liegt bezüglich der Energiepolitik weniger auf der Stufe Kanton sondern bei der Bundespolitik. Von dem her haben wir uns zwar einspannen lassen, jedoch sind wir konsequent für eine schlanke und verträgliche Revision eingestanden. In der Debatte über das Gesetz hat der Kantonsrat schlussendlich praktisch alle Vorschläge von uns und der Kommission übernommen. Nach über vierstündiger Debatte haben wir uns in der SVP-Fraktion dann entschieden, der Revision grossmehrheitlich zuzustimmen. Die Zähne sind gezogen und die Revision bringt praktisch keine neue Vorschriften mit sich die wirklich einschneidend sind. Zudem hat die Abstimmung über das CO2-Gesetz vom 13. Juni stark dazu beigetragen, dass wir mit den bürgerlichen Positionen praktisch immer durchdringen konnten. Die Anträge von linker Seite wurden vom Kantonsrat konsequent abgelehnt und verworfen. Die Linke Seite war alles andere als glücklich mit dem Gesetz, nichts desto trotz hat auch die Linke Seite am Schluss zugestimmt. Schlussendlich bringt das Gesetz ja doch gewisse neue Vorschriften. Es wäre einfach extrem schwierig gewesen in einer Abstimmung zu erklären, mann müsse das Gesetz ablehnen weil es noch zu wenig scharf ist.
Persönlich habe ich mich sehr darüber gefreut, dass wir die Gesetzesrevision in einer sehr vernünftigen Art und Weise prägen konnten und die bürgerliche Zusammenarbeit gut funktioniert hat. Das neue Gesetz berücksichtigt Einzelfälle und kommt ohne Sanktionen aus. Die Bestandesgarantie wird gewahrt und Verbote kommen praktisch nicht zum Einsatz. In der Schlussabstimmung wurde das Energiegesetz sodann mit 84 zu 7 Stimmen angenommen.
Negativ ☹️ ⛈ ????????
Heizungsparagraf mit 41 zu 39 Stimmen angenommen
Die SVP und die FDP wollten einen § aus dem Gesetz streichen der Vorschriften enthielt wonach Aussenheizungen nur noch erneuerbar geheizt werden dürfen. Die Vorschrift ist überflüssig, betrifft ganz wenige Fälle und vor allem dienen Aussenheizungen sicherheitstechnischen Aspekten. Leider waren einige Kollegen aus FDP und SVP gerade nicht anwesend im Saal als es zur Abstimmung über die Streichung dieses § kam weshalb dieser knapp nicht gestrichen wurde. Das war wirklich sehr schade und hat mein Fazit über die Beratung des Energiegesetzes als einziges ein wenig getrübt.